Runen- die alte Symbolschrift

Einführung
Für mich stellen die Runen eine fühlbare Verbindung her zu dem Heimatboden, auf dem wir geboren sind oder auf dem wir schon einen Großteil unseres Lebens verbracht haben.
Sie sind soziale und kulturelle Hinterlassenschaften und gleichzeitig ein Vermächtnis jener Frauen und Männer, die diesen Heimatboden seit Urzeiten besiedelt und bewirtschaftet haben, ihn mit ihrem Blut und Schweiß getränkt haben, um so ihre Existenz und Freiheit zu erhalten und zu sichern.
Unsere Ahnen lebten in unterschiedlichen Stammesverbänden, stets innig mit der Natur verbunden, mit ihr im Ein-Klang. Hieraus stammt zu einem Teil unser ganzheitlich-systemisches Sehnen nach einem Zusammenleben in Gemeinschaften mit Gleichgesinnten.

Die Runen stellen Verbindungen her zu den Ahnen, aber auch zu dem großen kulturellen Raum der nordatlantischen Besiedelungen Amerika und Europa, bis nach Nordafrika und in den chinesischen Sprachraum. Dies belegt Herman Wirth, ein ausgewiesener Experte der Ursymbolik, der die Steinzeithöhlen weltweit aufgesucht hat und dort auch immer wiederkehrende Gleichheit der Symbolik und auch ihrer Bedeutung fand.
Insoweit stellen uns die Runen auch ein Zeugnis großer kultureller Verwandtschaft aus, haben einen völkerverbindenden Charakter, nicht nur im nordischen Sprach- und Erlebnisraum.
Sie sind ein sozialer und ethischer Leitfaden für das Zusammen-Leben unserer Ahnen gewesen, der uns auch heute noch wertvolle Ansätze liefert.
Tacitus, der bekannte römische Geschichtsschreiber, hielt seinen dekadenten Landsleuten vielfach das hochstehende Sozialverhalten der Germanen vor.
Die genaue Herkunft der Runen ist unbekannt. Das Runenalphabet ist nach den sechs Ursprungsrunen benannt – das FUTHARK: Fehu, Uruz, THurisaz, Ansuz, Raidho, Kenaz.
Es ist in drei Achtergruppen (Aettir, Einzahl: Aett) aufgeteilt, die jeweils einer germanischen Gottheit und somit auch einem thematisch-archetypischen Oberbegriff der Selbst-Entwicklung gewidmet sind (Symbol-Familie).

Das Runenalphabet zeigt damit eine ähnliche spirituelle Dimension in Bedeutung und Verwendung wie etwa das hebräische Alphabet, die ägyptischen Hieroglyphen oder auch die babylonische Keilschrift bzw. die sumerischen Schriftzeichen.
Das Schrift-Bild vermittelt dabei über die optische Wirkung ein Schwingungsmuster, das im Emotionalkörper und im Unterbewusstsein einen Erinnerungsprozeß auslöst. Es verhält sich dabei ähnlich wie mit den Symbol-Klangzeichen in den Sternentoren der Hl. Geometrie und Schöpfungsmatrix, für die es vielfach auch keine intellektuelle Definition gibt, die aber über das kontemplative Betrachten direkt in den Emotionalkörper wirken und dort Bewußtseins-Auslöser in Gang setzen.

Die Runen erfüllen eine Doppelaufgabe. Sie stellen sowohl Laute (Klang), als auch Be-Deutungen dar. Vielleicht sind sie sogar codierte Zeichen für bestimmte Zusammenhänge und Abläufe in der menschlichen und pflanzlichen DNS…
Die Darstellung ihrer Form mit dem physischen Körper informiert das Zellbewußtsein.

(© Balael-Jordan Rajkoff, Crystal Grail, Dezember 2021)

Ich möchte hier auch noch die Zusammenfassung der drei Runengeschlechter bzw. Familien (aettir) von Christopher Weidner aus seinem Buch "Runen – Zauberzeichen der Germanen" zitieren:
"Erkenntnis spiegelt sich in unserem Bedürfnis nach Klarheit, Wissen, Einsicht und Wahrhaftigkeit. Die letzten acht Runen fassen Erfahrungen zusammen, die sich aus den ersten beiden Geschlechtern ergeben und übertragen diese auf die geistige Ebene. Sie betreffen in erster Linie den rein menschlichen Standpunkt, während die ersten beiden Familien zwei übergeordnete Zusammenhänge einbeziehen: im ersten Aett den Menschen eingebunden in den Kosmos, im zweiten Aett den Menschen als Teil der Natur."

Undefined